|
|
|
|
|
|
|
Ein Prüfstand für die Modelllok |
28.03.2009 |
Moin Moin,
wenn gute Freunde Geburtstag haben gibt's auch schon mal was Selbstgestricktes.
In dem Fall hat der Betroffene aber Glück, er bekommt nicht Oma's berüchtigte Wollsocken sondern was zum Spielen fürs
Modellbahnzimmer, denn ein Rollenprüfstand für HO Lokomotiven macht (fast allen) erwachsenen Männern bestimmt mehr Freude als so olle Kratzdinger....ha ha ha...
Und da es unter den Freunden noch einen zweiten HO-Enthusiasten gibt hab ich gleich Material für zwei Sätze Rollböckchen durchgeschleust, nicht das später der Eine auf den Anderen neidisch wird.
Als Serienproduktion würde ich es noch nicht bezeichnen wollen, aber immerhin braucht man für 10 Einheiten schon mal 20 Lagerwangen und 40 Kugellager.
Die Kugellager sollten in der Seitenansicht möglichst wenig dominieren, also habe ich winzige 5/2/2.3mm Typen besorgt. Da meine Freunde aber nicht nur Fine-Scale Rollmaterial einsetzen, sondern auch altes Märklin und Fleischmann Zeug im Fundus unterhalten wird, musste ich bei der Montage der Lager die aus heutiger Sicht teilweise überproportional großen Spurkränze berücksichtigen.
M2 Zylinderkopfschrauben wären schon kritisch geworden, da könnten dann die Spurkränze auf die Schraubenköpfe auflaufen. Also hab ich mich für 2mm Zylinderstifte nach DIN 6325 Toleranz m6 entschieden, in der Paarung mit den Lagern ergibt das eine leichte Presspassung. Die Stifte habe ich dann mit einem Dorn auf der Fräse zuerst einmal in die Lager eingedrückt.
Diese Einheiten aus Stift und Lager in die Messingblöcke mit Loctite einzukleben wäre die einfachste Lösung gewesen, nur hatte ich Bedenken so keinen sicheren Stromfluss zu gewährleisten. Deswegen wurde mit 1.85mm auf ganze Tiefe gebohrt und dann bis 1.5mm vor Bohrlochende mit 2mm gerieben. So konnte ich die Stifte, wieder auf der Fräse als Presse missbraucht, fest einpressen. Eine dabei untergelegte 0.2mm Fühlblattlehre diente als Abstandshalter um die äußeren Lageringe sicher vor Anlaufen am Messingblock zu schützen.
Die isolierenden Mittelstege habe ich aus Birnbaumholz hergestellt, das ist sehr homogen und feinporig, mit scharfem Werkzeug bearbeitet wird alles konturscharf und maßgenau. Deswegen ist es für so winzigen Fummelskram sehr gut geeignet, außerdem sieht es auch noch edel aus.
Also wurde die Abteilung Minitischlerei aufgebaut. Die kleinen Fälze habe ich mal fix mit einem 8mm HSS Fräser bei
5tausend Touren auf der FF400 gefräst, geht bestens. Wer alle seine Fingerkuppen behalten will, MUSS dabei aber
unbedingt ein Schiebeholz, welches sich immer zwischen Fräser und Hand befindet, zur Hilfe nehmen, sonst kann es
bei solch einem Handvorschub mit offen laufendem Zerspanungswerkzeug sehr schnell zu ganz blutigen
Überraschungen kommen!
Die präzise und winkelige Aufteilung der gefrästen Brettchen geht am Besten mit einem richtig geführten Schiebetisch auf der Kleinkreissäge.
Und nachdem ich die Messingteile noch ausdauernd auf ner Glasscheibe mit 1000er Nassschleifpapier und danach mit feiner Stahlwolle allseitig behandelt hatte wurden die Teile endlich mit UHU Plus verklebt.
Die kleinen Birnbaumstege habe ich noch eingeölt, so zeigt das Holz seine feine Maserung und seinen schönen, honigbraunen Farbton. Man kann das natürlich auch mit Klarlack erzielen, so geht es aber auch.
Da ein Satz Rollböcke überwiegend für Märklin Rollmaterial benutzt werden wird musste noch eine Stromabnahme für das Mittelleitersystem her. Ich habe mir jetzt auf die Schnelle mal diesen Schleifer einfallen lassen. Der drückt mit leichter Federkraft auf die Pukos (Punktkontakte) in der Gleismitte und leitet den Strom nach oben auf den Kontaktpilz durch, auf diesen Pilz kann sich dann der Mittelschleifer der Lok setzten.
Aber ob das so alles auch funktioniert weiß ich auch nicht, mangels geeignetem Versuchsmaterials (ich habe nur Spur HOm und Ie hier) wird der Endverbraucher das selber herausfinden müssen.....ha ha ha......
Schließlich fand sich dann doch noch ein Stück altes Märklin K-Gleis an und so konnte das Ensemble wenigstens noch etwas verwendungsgerecht in Szene gesetzt werden.
Und zu guter Letzt braucht es noch ne ordentliche Verpackung, denn so lose Teile kann man irgendwie schlecht verschenken.
Das war's für heute, tschüss vom Achim
|
|
| |